Das passiert, wenn du etwas wahr nimmst – LABELING
Eine der Hauptaufgaben des Gehirns ist es, alle Wahrnehmungen aufzunehmen und sofort in gut/friedvoll und schlecht/böse/gefährlich zu bewerten. Jede Wahrnehmung wird also einer Schublade zugewiesen. Diese Bewertung (Labeling) geschieht blitzschnell und noch bevor eine Wahrnehmung in unsere bewussten Denkprozesse Eingang findet. Historisch gesehen ist diese Bewertung eine der ältesten Prozesse in unserem Gehirn und dient als Schutzmechanismus, um auf Gefahren von außen, schnellstmöglich reagieren zu können. Die Tendenz Negatives vorrangig wahrzunehmen, war historisch gesehen überaus wichtig, um das Überleben zu sichern. Heute ist diese Tendenz, Negatives stärker wahrzunehmen eher hinderlich als dienlich für unseren Alltag, in dem wir „selten“ lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt sind.
OBJEKT – NAME – GEFÜHL => Zuneigung/Abneigung/Neutral oder gut/schlecht/neutral
Ein Beispiel um das Labeling (=Kategorisierung) zu verdeutlichen: Stelle dir vor, du gehst einen Waldweg entlang, bist im Gedanken versunken oder genießt einfach das singen der Vögel um dich herum. Plötzlich nimmst du eine Schlange direkt vor dir auf dem Waldweg wahr. Total erschrocken, springst du zur Seite. Aus der nun sicheren Entfernung, kannst du erkennen, dass es sich bei der vermeintlichen Schlange nur um einen Ast handelt, der die geringelte Form einer Schlange hat. Der erste Eindruck war jedoch, „Achtung Schlange“. Die Reaktion des, in Sicherheit Springens, weitestgehend unbewusst. Erst als das Bild deine bewusste Wahrnehmung erreicht hat, wurde dir klar, dass die Schlange keine ist.
In diesem Fall ist der Instinkt, jede Wahrnehmung zu „labeln“, also sofort zu kategorisieren, ein Teil unseres Überlebensinstinkts. Genauso wie es mit dem Ast im Wald passiert, wird jedes Phänomen, das durch deine Sinne aufgenommen wird, sofort einem „Label“ einer Kategorie zugewiesen. In diesem Fall war es „Gefahr“.
Ein weiteres Beispiel sind Geräusche die von der Umwelt aufgenommen werden.
Das Singen eines Vogels ist angenehmen, entspannend und wunderschön.
Das Geräusch einer Baustelle, ist nervend, aufwühlend und aggressiv.
Woher haben wir diese Einschätzung? Ist das wirklich so, oder hast du nur gelernt die jeweiligen Ereignisse entsprechend zu bewerten? Diese Frage soll dazu dienen, zu beginnen deine eigenen Gedanken zu hinterfrage. Ist das wirklich wahr, was ich im Moment denke und fühle, oder könnte es auch anders sein?
In der Tat, es kann sehr anders sein, ja die „Wahrheit“ kann geradezu um 180° verdreht sein. Ich bin in den letzten Jahren viel gereist und habe festgestellt, dass verschiedene Kulturen und Länder der beste Beweis für die Theorie der erlernten Bewertung ist. Um beim Beispiel der Geräusche zu bleiben, wird ein Inder sicher eine andere Wahrnehmung haben als ein Österreicher. Alleine wenn sie einmal in einem Nahverkehrsbus („Local Bus“) unterwegs gewesen sind, werden sie vielleicht die absolut viel zu laute und schrille Musik, die dort stets aus den Lautsprechern tönt wahrgenommen haben. Ich habe mir an dieser Stelle immer Ohrenstöpsel in meine Ohren gesteckt, um mich ein wenig von diesem Lärm zu befreien. Die Inder selbst, nehmen diese Musik weder als laut noch als unangenehm wahr.
Alles das wir im Außen sehen, ist eine Projektion unserer inneren Welt, unserer Überzeugungen und Glaubenssätze. Das ist ein sehr wichtiger Schritt zu erkennen, dass jeder Mensch seine ganz eigene Wahrnehmung hat „jeder Mensch lebt in seiner eigenen Welt“.
Wie wahr sind deine Gedanken? Sind sie mehr wahr als die deiner Mitmenschen? Entsprechen sie eher der Wirklichkeit?
Alleine diese Erkenntnis, kann dich von deinen alten destruktiven Gedanken befreien. Gedanken sind elektrochemische Prozesse dich sich in deinem Gehirn abspielen. Mit der Erkenntnis, dass deine Gedanken nicht unbedingt die Wahrheit widerspiegeln müssen, bist du in gewisser Weise von deinen Gedanken befreit und kannst unabhängig von ihnen entscheiden.
Alte Glaubenssätze und Überzeugungen loslassen und durch neue ersetzen
Von großer Hilfe ist diese Fertigkeit in Bezug auf negative Gedankenabläufe in deinem Gehirn. Warst du bist jetzt fest an diese gefesselt, weißt du jetzt, dass du deine Gedanken nicht für wahr nehmen musst. Sie sind wie alles andere in der Welt vergänglich. Deine Gedanken sind einfach da, denn dein Gehirn ist dafür geschaffen zu denken und genau das tut es auch. Nicht alles davon ist konstruktiv oder positiv für dein Leben und deine Entwicklung.
Wie du alte Überzeugungen und Glaubensmuster durch neue, bessere, ersetzen kannst, findest du in diesem Post: Affirmationen – positive Gedanken Moment für Moment in dein Leben integrieren
Bildquelle: https://flic.kr/p/6V62RQ
Durch Zufall auf deine Seite gekommen- beschäftige mich ja beruflich mit dem Thema und da brauchts neben Literatur auch immer wieder Netzfunde und recherchieren.
Deine Seite gefällt mir sehr gut- spricht mich vom Design sehr an und läd zum Lesen ein und es ist toll was man hier findet-super erklärt- gut aufgezogen- klasse Texte.
Danke! Schön dass du das alles zur Verfügung stellst und so einen wertvollen Beitrag leistest. Ich wünsche dir ganz viele Menschen, die zu dir kommen- in deine Seminare, Coachings und auf deine Seite.
Hi Brigit! Vielen Dank für deinen netten Kommentar. Ich nutze meinen Blog gerne um Menschen zu erreichen und meine Erfahrungen zu teilen. Du bist sehr willkommen um dir Anregungen zu holen 🙂 Ich habe auf deiner Homepage vorbeigeschaut und du hast ein sehr interessantes Spektrum anzubieten. Ein Feld voller Energie und Spannung! Alles liebe Michael