Eine kurze Geschichte unserer Gedanken
Stell dir vor du bist Gruppenleiter eines Projektteams von 10 Mitarbeitern. Würdest du zulassen, dass jeder deiner Kollegen auf einmal in dein Büro „stürmt“ und etwas deiner kostbaren Zeit abzweigen will? Ganz sicher nicht. Bereits nach kurzer Zeit würdest du etwas Disziplin einfordern und Sit-ins mit jedem einzelnen deiner Mitarbeiter vereinbaren um eine Struktur und Planung in den Ablauf zu bringen?
Jetzt vergleiche dieses Beispiel aus dem Büroalltag mit deiner Gedankenwelt. Wie steht es um deine Gedankenwelt? Wie strukturiert sind deine Gedanken? Bist du immer Herr deines Denkers oder dem Strom, an schier endlos und teilweise beliebigen Gedanken, ausgeliefert? Meditation hilft dir genau diese fehlende Struktur in deine Gedankenwelt zu bringen. Meditation schafft die Fähigkeit, dich auf eine Aufgabe zu fokussieren und auch dabei zu bleiben, ohne immer wieder unbemerkt abzuschweifen.
Die Meisten kennen die Theorie dazu und doch sind wir durch neue Technologien mehr denn je dazu verleitet, permanent zwischen Aufgabe hin und her zu hüpfen.
Multitasking – eine Definition
Multitasking, eine Wortkombination aus dem Englischen, beschreibt das gleichzeitige Abarbeiten von Aufgaben und stammt ursprünglich aus der Welt der Computer. Erst später wurde es von der Welle der “Zeitoptimierungs-Ratgeber” als Beschreibung für Prozesse angewendet, die der Mensch ausführt.
Fakt ist, Multitasking ist sowohl für Männern, als auch Frauen ein Mythos.
Das menschliche Gehirn kann definitiv nur eine Aufgabe voll und ganz auf einmal ausführen. Was es jedoch sehr gut beherrscht, ist das Springen zwischen mehreren Aufgaben, das innerhalb von zehntel Sekunden vollzogen werden kann und „Taskswitching“ genannt wird. Dieses schnelle Wechseln zwischen den Aufgaben erweckt den Eindruck von Multitasking, ist es genau betrachtet aber nie. Dabei leidet bei „Multitasking“ nicht nur die Konzentration – Achtsamkeit – auf eine Tätigkeit, sondern es wird sogar die Aufnahme von Informationen in unser Kurzzeitgedächtnis blockiert.
Multitasking kann die Aufnahme von Informationen in das Kurzzeitgedächtnis verhindern
Klassisches Beispiel dafür ist die Wegstecke, die wir mit dem Auto zurückgelegt haben, aber keinen Meter der Strecke wirklich wahrgenommen haben oder uns gar nicht an die Fahrt erinnern können. Studien zeigen, dass die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns bei komplexen Aufgabenstellungen unter Multitasking leidet. Wir sind wesentlich leistungsfähiger – produktiver – wenn wir komplexe Aufgaben, getrennt voneinander, abarbeiten. Der Grund dafür ist das ich immer wieder aufs neue Fokussieren müssen, was uns in Summe viel unserer kostbaren Zeit raubt.
Studien zufolge, kann Multitasking die benötigte Zeit bei einfachen Aufgaben um 25 Prozent, bei komplexen Aufgabenstellungen bis hin zu 100 Prozent verlängern.
Alleine diese Tatsache sollte, in einer Zeit, in der wir scheinbar immer weniger Zeit für wesentliche Dinge haben, ausreichend sein, um uns wieder auf „Singletasking“ zu besinnen und der anstehenden Aufgabe mit voller Achtsamkeit gegenübertreten.
Ein Weg dein Gehirn wieder auf das „Singletasking“ zu trainieren ist Meditation. Meditation baut die Fähigkeit dich auf eine Aufgabe zu fokussieren aus und hat noch viele weitere positive Effekte auf deinen Geist.
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